In einer aktuellen Erhebung im deutschsprachigen Raum wurden 1.000 lesbische Frauen im Alter von 26 bis 43 Jahren befragt, die aktiv auf Partnersuche sind.
Alle Befragten gelten als gebildet, erfolgreich und attraktiv – und sie suchen eine Partnerin mit Niveau, Stil und Herz.
Doch die Ergebnisse dieser Befragung zeichnen ein klares Bild:
Auch in der lesbischen Partnersuche steigen die Ansprüche rasant – oft so sehr, dass sie zur Barriere für echte Begegnung werden.
Die Wunschliste der modernen Frau
Auf die Frage, welches monatliche Nettoeinkommen eine Partnerin mindestens haben sollte, gaben 61 % der befragten Frauen an:
„Mindestens 4.000 Euro netto.“
Rund 17 % sagten sogar, dass sie sich nur eine Partnerin vorstellen könnten, die 8.000 Euro netto oder mehr verdient.
Was auf den ersten Blick nach realistischen Vorstellungen klingt, reduziert den Kreis potenzieller Partnerinnen in Wahrheit drastisch:
Im deutschsprachigen Raum erreichen nur wenige Frauen in dieser Altersgruppe ein Einkommen über 4.000 Euro netto – und noch weniger liegen über 8.000 Euro.
Optik, Ausstrahlung, Stil – und die hohen Erwartungen dahinter
Neben finanzieller Sicherheit zählen für viele Frauen auch äußere Merkmale stark:
83 % wünschen sich eine gepflegte, modisch gekleidete und attraktive Partnerin,
69 % legen Wert auf Sportlichkeit und Figur,
58 % nennen volles Haar und natürliche Ausstrahlung,
und 76 % wünschen sich Empathie, emotionale Stabilität und Verlässlichkeit.
Was bleibt, ist ein Ideal, das kaum jemand in allen Punkten erfüllen kann.
Denn der Wunsch nach Stärke, Unabhängigkeit, Attraktivität und gleichzeitiger Sanftheit vereint Gegensätze, die in der Realität selten in einer Person zusammenfallen.

Realität versus Wunschdenken
Wenn man die Ergebnisse den tatsächlichen gesellschaftlichen Daten gegenüberstellt, wird das Ungleichgewicht sichtbar:
Nur etwa 9 % der Frauen verdienen über 4.000 Euro netto,
und kaum 3 % erreichen 8.000 Euro oder mehr.
Auch körperliche Merkmale und Lebensgewohnheiten weichen stark von den Wunschwerten ab – etwa 35 % der Frauen bezeichnen sich als sportlich aktiv,
40 % achten bewusst auf Ernährung und Körperform,
und nur rund 30 % würden sich selbst als „ausgeglichen und immer empathisch“ beschreiben.
Damit erfüllen nur sehr wenige Frauen jene hohe Idealvorstellung, die viele in sich tragen.

Der Perfektionsdruck – auch in der gleichgeschlechtlichen Liebe
Diese Zahlen zeigen: Das Streben nach Perfektion macht auch vor der lesbischen Partnersuche nicht halt.
Viele Frauen beschreiben, dass sie sich „nicht mehr auf etwas einlassen wollen, das sich nicht sofort richtig anfühlt“.
Doch echte Nähe entsteht selten unter Idealbedingungen – sie wächst aus Begegnung, Offenheit und Zeit.
Auffällig ist: In den Antworten dieser Befragung kam der Gedanke, dass auch die Partnerin selbst Wünsche haben könnte, kaum vor.
Die meisten nannten ausschließlich ihre eigenen Ansprüche – nur wenige erwähnten, dass Liebe ein gegenseitiger Prozess ist.
Beobachtungen aus der Praxis bei PerfectDate
Auch bei PerfectDate, der seriösen Partnervermittlung für homosexuelle Frauen und Männer, erleben wir diesen Trend zunehmend.
Gerade erfolgreiche, selbstbewusste Frauen mit hoher Bildung und gefestigter Lebenssituation haben klare Vorstellungen davon, wie ihre Partnerin sein soll – was legitim ist.
Aber je konkreter die Wunschliste wird, desto schwieriger wird die Vermittlung.
Wie Markus Poniewas, Gründer von PerfectDate, erklärt:
„Wir verstehen, dass Frauen heute selbstbewusst und unabhängig sind. Aber Liebe entsteht nicht durch Übereinstimmung in 20 Punkten, sondern durch emotionale Resonanz. Wir vermitteln Menschen, keine Wunschbilder.“
Fazit – Ein Plädoyer für ehrliche Selbstreflexion
Vielleicht wäre es an der Zeit, diese hohen Ansprüche einmal im eigenen Umfeld ehrlich zu diskutieren – mit Freundinnen, Familie oder Menschen, die einen wirklich gut kennen.
Denn wer solche Gespräche führt, bekommt oft eine ehrliche Rückmeldung:
„Wünsche haben wir alle – aber niemand ist perfekt.“
Wenn man sich selbst fragt: Habe ich volles Haar? Bin ich durchtrainiert? Verdiene ich 8.000 Euro netto? Gehe ich viermal pro Woche ins Fitnessstudio? Bin ich immer verständnisvoll und ausgeglichen? – dann merkt man schnell, dass kaum jemand all diese Kriterien erfüllt.
Die Erhebung zeigte klar: Viele Frauen formulierten ihre Wunschliste ausschließlich aus ihrer eigenen Perspektive.
Nur eine kleine Minderheit erwähnte, dass auch die andere Seite Erwartungen, Werte und Vorstellungen hat.
Echte Liebe entsteht dort, wo man sich nicht misst, sondern versteht. Wo man nicht vergleicht, sondern sich einander annähert. Und wo man erkennt, dass Perfektion nicht das Ziel ist – sondern Nähe, Vertrauen und gegenseitige Achtung.